Mönchengladbach. Die Gladbacher Steuerberatungskanzlei „Steuerwerk“ entwickelt eigenes Firmen-Wiki und wird dafür ausgezeichnet. Von Jan Schnettler.

Wie gelingt es, das Fachwissen, das die Kollegen im Laufe von 30 oder mehr Berufsjahren angesammelt haben, an die jungen Mitarbeiter weiterzugeben? Eine Frage, die man sich nicht nur in einer Steuerberatungskanzlei stellt. Doch dort – genauer gesagt im „Steuerwerk“ an der Engelblecker Straße – wurde eine Antwort gefunden, die es auch kleinen und mittelständischen Unternehmen erlaubt, das Wissen systematisch zu erheben, leicht verständlich aufzubereiten und für alle Mitarbeiter verfügbar zu machen.

Entwickelt wurde ein „Wiki“, ein Wissensmanagement, wie man es von den großen Plattformen im Internet kennt. „Durch die einfache Handhabung und die Ähnlichkeit zu Wikipedia finden sich unsere Mitarbeiter schnell in der Wiki-Umgebung zurecht“, sagt Holger Jansen, Steuerberater und Partner. Die Software sei preiswert, leicht verständlich und übersichtlich. Vorhandene Dateien könnten leicht eingefügt werden, auch komplizierte Abläufe ließen sich leicht grafisch darstellen. Das Programm hat sich die Kanzlei, die seit 2008 weitgehend papierlos arbeitet, nun durch den TÜV Austria zertifizieren lassen, zusätzlich erfolgte eine Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel des deutschen Steuerberaterverbandes (DStV).

„Es reicht nicht, ein System einzuführen und es dabei zu belassen – es muss täglich gelebt und kontinuierlich verbessert wird“, sagt Christian Weiss, Organisationsbeauftragter in der Kanzlei. „Durch jährliche externe Prüfungen wird aus der Selbstverpflichtung eine gemeinsame Herausforderung aller Mitarbeiter.“ Es handele sich um die bundesweit erste Zertifizierung einer Steuerberatungskanzlei auf Basis eines digitalisierten Qualitätsmanagements. „Die Qualitätsnorm DIN-ISO 9001 ist im Mittelstand weit verbreitet – wir zeigen damit unseren Mandanten, dass wir mit dem gleichen hohen Anspruch arbeiten“, sagt Weiss.

Anna Weuthen, Steuerberaterin und Partnerin, sagt: „Steuerwerk hat die Hausaufgaben gemacht – wir erfüllen bereits heute alle von der Bundessteuerberaterkammer für das Jahr 2020 geforderten Voraussetzungen.“ Und Seniorpartner Roger Wilms ergänzt: „Wir haben in den letzten Jahren verstärkt in unsere Informationstechnologie investiert. Durch die Arbeit nach klaren Qualitätsstandards erhöh en wir den Datenschutz.“ Zuletzt war die Kanzlei auf der größten Messe für Informationstechnik Cebit vertreten.

Quelle: RP